Was heißt hier Robotik? Welches Bild zeigt einen Roboter? Was meinst du?
Ich bin kein Roboter! Das Wort "robota" kommt aus dem Tschechischen und bedeutet etwa "Zwangsarbeit". Ein Roboter wurde als eine vom Menschen geschaffene menschenähnliche Maschine gedacht, die dem Menschen anstrengende Arbeit abnimmt.
Ein Computer (Smartphone, Tablet, Notebook, ...) ist nach dieser Beschreibung kein Roboter - er nimmt dem Menschen zwar Kopfarbeit (Rechnen, Kombinieren, Behalten, ...), aber nicht die anstrengende Handarbeit ab. Die meisten Maschinen (Bohrmaschinen, Raupenbagger, mechanische Schreibmaschinen...) sind auch keine Roboter, weil sie lediglich Werkzeuge und Kraft bereitstellen, aber jede Aktion von einem Menschen gesteuert werden muss. Als Roboter kann
man eine Maschine nur dann bezeichnen,
wenn sie Beispiele von Robotern
Bereits in der Antike gab
es Maschinen, die die
Bewegungsabläufe steuerten.
Manche konnten sogar den
Sonnen- und Mondfinsternisse vorausberechnen. Seit dem Mittelalter baute
man
Turmuhren, die zu jeder Stunde die
richtigen Anzahl an Glockenschlägen
durchführten und
Spieluhren, die gesteuert von
einer austauschbaren Stiftwalze Melodien abspielten.
Der
Schreibautomat von
Jaquet Droz (1729) konnte mit einer gewöhnlichen
Schreibfeder und Tinte ganze Sätze schreiben.
Sein linker Arm schob dabei die Schreibtafel von
links nach rechts, sein rechter Arm konnte sich
heben und senken und von Kurven gesteuerte
Schreibbewegungen ausführen. Die einzelnen
Buchstaben waren dabei frei zu Sätzen
kombinierbar. Der Schreibautomat wurde von einem
Federwerk angetrieben.
Der automatische Webstuhl von Joseph-Marie Jacquard (1801) konnte Stoffe mit Mustern weben. Die Muster wurden vorher auf Lochkarten übertragen. Diese wurde beim Weben von Stiften abgetastet und steuerten, welcher farbige Faden an welcher Stelle des Stoffes sichtbar war. Der Antrieb erfolgte anfangs noch durch einen Menschen. Später wurden Motoren eingebaut. Der Bediener nur jetzt noch für die Einrichtung und Überwachung der Maschine zuständig.
Bereits um 1623 erfand Wilhelm Schickard die erste Rechenmaschine, bei der wie bei einem Zählwerk der Übertrag von der kleineren zur größeren Stelle automatisch erfolgte. Um 1910 kamen Maschinen auf den Markt, die komplizierte Divisionen automatisch durchführen konnten. Gesteuert wurden sie von Zahnrädern, Klinken und Hebeln, angetrieben von einer Kurbel oder einem Elektromotor. Um z.B. 154211 : 73 = 2112,479 zu berechnen, subtrahierte sie 7300, bis die 0 unterschritten war. Dann verschob sie den Wagen um eine Stelle nach rechts und addierte 730, bis die 0 wieder überschritten war. Sie subtrahierte 73, bis die Null unterschritten war, und verschob den Wagen, addierte 7,3, bis die Null überschritten war und verschob den Wagen, subtrahierte 0,73, bis die Null unterschritten war, und verschob den Wagen, so lange, bis der rechte Anschlag erreicht war. Im Zählwerk links unten stand dann das Ergebnis.
Anfang der 1950er Jahre wurden in Deutschland die ersten vollautomatischen Waschmaschinen verkauft. Sie ließen das Wasser einlaufen, heizten es auf vorgegebene Temperaturen, pumpten es wieder ab, steuerten den Motor im langsamen Waschgang hin und her und im schnellen Schleudergang - und das alles, ohne dass der Benutzer eingreifen musste. Die abgebildete Programmscheibe wurde langsam im Kreis gedreht. Sie schaltete dabei die verschiedenen Motoren, Ventile und Heizelemente nacheinander ein und wieder aus. An verschiedenen Stelle des Programms unterbrach sie ihren Ablauf, bis genügend Wasser eingelaufen oder eine bestimmte Temperatur erreicht war.
Heutige Roboter werden meist von einem Mikroprozessor gesteuert. Sie beziehen Informationen über Sensoren und führen Bewegungen mithilfe von exakt steuerbaren Schrittmotoren aus. Je mehr Gelenke sie besitzen, desto kompliziertere Bewegungen können sie ausführen. Sie spielen sogar Tischtennis. Die meisten Roboter fallen aber heutzutage gar nicht auf. Sie verstecken sich als kleine Automaten in Waschmaschinen, Autos, Rasenmähern und anderen alltäglichen Geräten. Aber einige von ihnen, die Androiden, werden ganz gezielt als Abbild menschlicher Fähigkeiten entworfen. Sie können hören, sehen, laufen und zeichnen. Roboter machen auch Angst: Dass sie Menschen die
Arbeit wegnehmen, dass am Ende der Mensch den Roboter bedient statt von ihm
bedient zu werden, dass die rohe Kraft der Maschine falsch programmiert zur
Gefahr für den Menschen werden kann, das alles hat Charlie Chaplin schon im
Jahre 1936 in seinem Flimklassiker
"Moderne Zeiten" auf
den Punkt gebracht. |